Luftdicht Teil 6 German language
respect - Luftdicht. Teil 6 (German language)
Author: respect
Title: Luftdicht. Teil 6 (German language)
Date: 14 January 2020
Mauro tappte zur Tür hinaus, mit steifen Schritten in der kneifend engen Gummihose. Der Sergeant unterbrach Mauro in seinen Grübeleien.
"Halt, Rodriguez, wo willst du denn hin?"
Mauro hielt verwirrt inne. "Ich will mich beim Kommandant zum Dienstantritt melden, Sir."
"Du bist aber noch nicht fertig verpackt. Du musst noch in die Schmiede und dir deine Ketten abholen."
"Meine... Ketten? Was soll das denn heißen... Sir?"
"Oh Mann, du hast deinen Dienstbefehl wirklich nicht verstanden, oder? 'Zwangsgummierung und Fesselung'... Gummiert bist du ja jetzt. Warum sollst du wohl in die Schmiede? Was fehlt wohl noch?"
"Was? Soll ich etwa..." Mauro schluckte. "... gefesselt werden? Jetzt gleich?"
"Ja, jetzt gleich. Du wirst in strikter Fesselung zum Dienst antreten, genau wie du es beantragt hast," betonte der Sergeant mit einem ironischen Lächeln.
"Die Kollegen werden dir schöne schwere Eisenketten anlegen. Die wissen ja auch schon, dass du nur Soldat geworden bist, um dich hier richtig professionell und ausbruchsicher in Eisen legen zu lassen. Sie werden für dich ein paar besonders schöne Ketten raussuchen. Ich glaube, die Männer freuen sich schon darauf, endlich mal einem Soldaten so richtig viel Eisen aufzuladen. Ich kann mir vorstellen, dass sie dich gleich in mehrere Meter Kette einwickeln werden. Extra stramm natürlich, damit du da drin auch wirklich auf deine Kosten kommst. Sie wissen auch schon, dass du in Vollzeit gefesselt bleiben musst, also werden sie alles gleich richtig fest vernieten."
"In Vollzeit? Aber ich wollte doch nur ..." Mauros Stimme begann zu zittern. "... zur Bestrafung ... "
"Du hast doch das Wappen auf deiner Stirn gesehen oder? Und gelesen, was auf deiner Brust steht? Meinst du, das ist nur ein Witz? Du bist zur Fesselung und zur Käfighaltung eingeteilt. Dauerhaft!"
"Aber das könnt ihr nicht machen! Ihr könnt mich doch nicht für ganze zwanzig Jahre in Ketten legen!"
Der Sergeant blieb ungerührt.
"Das können wir und das werden wir. Das war ein Befehl, Private Rodriguez. Du wirst dich jetzt in der Schmiede melden und dich da von den Männern schön gehorsam verschnüren lassen. Keine Angst, das sind echte Künstler mit dem Schmiedehammer. Du wirst mit ihrer Arbeit sehr zufrieden sein. Das komplette Eisen wird dir sorgfältig per Hand auf den Leib geschmiedet, das wird alles millimetergenau sitzen. Es wird dir sicher gut gefallen, wie fachmännisch die dich verschnüren werden. Hier hat sich noch keiner beschwert, dass ihm die Ketten nicht stramm genug angelegt wurden. Und natürlich hat sich auch noch kein gefesselter Soldat befreien können.”
"Das ist nicht Ihr Ernst!" flehte Mauro schwach. "Zwanzig Jahre in Ketten? Das wollte ich nicht! Ich will nicht gefesselt werden, Sir! Und ich will nicht 20 Jahre in einem Käfig sitzen! Bitte, Sir!"
"Jetzt dreh nicht gleich durch, Rodriguez. Dir werden einfach nur die Arme nach hinten gekettet, solide Handschellen, und ein paar Meter schöne dicke Ketten fest um Schultern, Arme und Brust. Die Fußfesseln werden so angemessen werden, dass du immer noch am Exerziertraining teilnehmen kannst. Natürlich mit Einschränkungen. Wenn du dich in den nächsten Tagen gut aufführst, dann entscheidet der Kommandant ja vielleicht, dass deine Fesselung schon im zweiten Monat etwas gelockert wird. Wenn du dich hier gut anstellst, dann darfst du die Handschellen schon in einem halben Jahr vorne tragen. Du solltest halt nicht bei jedem Befehl, der dir nicht schmeckt, so einen Aufstand machen wie gerade eben. Sonst wirst du schneller als du denkst richtig stramm verschnürt und geknebelt in einem noch kleineren Eisenkäfig hocken. Und glaub mir, die Strafkäfige sind so eng, da willst du wirklich nicht rein. Vorerst kommst du einfach nur nachts in einen Standardkäfig, mehr nicht. Tagsüber darfst du raus zum Exerzieren, und wenn dein Training vorbei ist, wirst du halt wieder eingesperrt. Okay, ein Kubikmeter ist auch nicht geräumig, aber du wirst dich in deinem hübschen kleinen Käfig schon irgendwie eingewöhnen. Im Vergleich zu einem Strafkäfig ist der nämlich eine Luxusunterkunft. Also: Du hast die Fesselung beantragt, und jetzt wirst du eben gefesselt. Und weil du ja unbedingt in einen Käfig wolltest, kommst du jetzt eben in einen Käfig. So einfach ist das. Also, Rodriguez, wir versuchen das noch mal. Keinen Widerspruch mehr und diesmal eine korrekte Meldung. Was wollen Sie mir sagen, Private Rodriguez?"
Mauro schluckte. Natürlich musste er gehorchen. Es würde wohl wirklich ein strenges Training benötigen, damit er lernte, alle Befehle ohne Nachzudenken zu parieren. Aber dafür war er ja hier. Und dabei sollte es ihm angeblich ja sogar helfen, wenn man ihn fest in Ketten legte. Vermutlich stimmte das sogar. Wenn er als hilfloses Eisenbündel aus der Schmiede kommen würde, dann würde es ihm sicher nicht mehr einfallen, einem Vorgesetzten zu widersprechen. Und was konnte er schon machen? Er hatte sogar schriftlich darum gebeten, zur Disziplinierung möglichst streng gefesselt zu werden!
Mauro nahm Habachtstellung ein und salutierte. "Private Rodriguez, Soldat in Vollgummierung, wird sich gehorsam in Eisen legen lassen, Sir!"
"Na bitte, geht doch. Der Gang hier hinten, letzte Tür!"
Mauro seuzte tief. Das war es dann wohl mit dem gelegentlichen Freigang in die Strandbar. Sollte er da vielleicht nicht nur in vollem Gummi, sondern sogar in Handschellen und Fußeisen auftauchen? Sollte er sich seinen Freunden als ein hilflos verschnürtes Bündel aus Gummi und rostfreiem Stahl präsentieren? Er konnte sich lebhaft vorstellen, dass die Freunde und wahrscheinlich hundert andere Badegäste, vorlaute Jugendliche und staunende Kinder es sehr viel lustiger finden würden als er selbst, wenn er da in Gummiuniform und in schweren Ketten angestolpert kommen würde. Oder würde er als gefesselter Zwangsgummierter sowieso gar nicht mehr aus der Kaserne herauskommen? Würde er vielleicht nur noch zum taglichen Drill aus seinem kleinen Käfig herausdürfen? Nur noch exerzieren oder fest verschnürt im Käfig hocken? Oder würde man ihn am Ende zu einer wirklich dauerhaften Käfighaltung dressieren? Was hatte der Sergeant über seinen Käfig gesagt? Ein Kubikmeter? Und das war der "Standardkäfig"? Wie viele Fehler konnte er sich wohl erlauben, um nicht in einem winzigen Strafkäfig zu landen, in dem er sich überhaupt nicht mehr bewegen könnte? Oder sogar in einer hermetisch verriegelten Eisenkiste?
Mauro lief den Gang entlang. Steifbeinig in seiner kneifend engen Gummihose. Knarrend und gummiquietschend. Das verschwitzte Gummi klebte heiß und eng an seinem ganzen Körper. Mauro holte abermals tief Luft. Seine Uniform quietschte dabei. Er versuchte sich zu beruhigen. Vielleicht hatte der Sergeant ihm auch nur Angst machen wollen, und es würde alles gar nicht so schlimm werden. Aber auf seiner Brust stand trotzdem immer noch "KÄFIGHALTUNG". Und am Ende des Ganges warteten wirklich schwere Eisenketten auf ihn. Wieviel Eisen würden sie ihm wohl anlegen? Wie stramm verschnürt würde er wohl aus der Schmiede wieder herauskommen?
Verdammt. Die zwanzig Jahre in der Armee würden ganz schön lang werden.